In Zeiten, in denen Hochwasser immer häufiger auftritt, ist es wichtig, sich mit dem Thema versickerungsfähige Flächen am Haus auseinanderzusetzen. Diese Flächen spielen eine entscheidende Rolle dabei, Regenwasser effektiv abzuleiten und somit Schäden an deinem Zuhause zu vermeiden. Durch einfache Maßnahmen kannst du nicht nur dein Grundstück schützen, sondern auch aktiv zur Entlastung der Kanalisation beitragen.
Geeignete Pflanzen und eine durchdachte Gartenplanung helfen dabei, die Wasseraufnahme zu fördern und unnötigen Abfluss zu reduzieren. In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Umgebung optimal gestalten kannst, um dich und dein Heim vor den Folgen von Hochwasser zu wappnen.
Das Wichtigste zusammengefasst
- Versickerungsflächen helfen, Regenwasser gezielt im Boden zu speichern und Hochwasserschäden zu vermeiden.
- Dachrinnen und durchlässige Materialien leiten Wasser effektiv zu versickerungsfähigen Flächen.
- Die Auswahl tiefwurzelnder Pflanzen erhöht die Wasseraufnahme und verbessert die Bodenstruktur.
- Reduziere versiegelte Flächen, um die Versickerungskapazität deines Gartens zu erhöhen.
- Regelmäßige Wartung sorgt für die Funktionalität der Versickerungsflächen und verhindert Verstopfungen.
Versickerungsflächen definieren und planen
Um versickerungsfähige Flächen erfolgreich zu definieren und zu planen, ist es wichtig, die vorhandenen Gegebenheiten deines Grundstücks genau zu betrachten. Versickerungsflächen sind Bereiche, in denen Regenwasser direkt in den Boden eindringen kann, anstatt in die Kanalisation abgeleitet zu werden. Die richtige Planung beginnt mit der Ermittlung von Bodenart und -beschaffenheit, da diese Faktoren beeinflussen, wie gut Wasser in den Boden eindringen kann.
Überlege dir, welche Flächen du umgestalten kannst, um eine bessere Versickerung zu ermöglichen. Rasenflächen, Pflanzbeete oder spezielle Versickerungsmulden sind ideale Kandidaten. Wichtig ist auch, diese Flächen so zu gestalten, dass sie überflüssiges Wasser aufnehmen können, ohne dabei Staunässe zu erzeugen.
Zusätzlich solltest du darauf achten, Barrieren wie Zäune oder Mauern strategisch zu platzieren, damit das Wasser nicht aus deinem Garten abfließt. Plane auch die zukünftige Entwicklung deiner Pflanzen und Strukturen mit ein, sodass diese zur Drainage beitragen und sich harmonisch in dein Gesamtkonzept einfügen.
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Regenwasser gezielt ableiten

Zusätzlich können Versickerungsmulden oder -gräben eingerichtet werden, die als natürliche Auffangbecken fungieren. Diese Mulden sollten strategisch im Garten platziert werden, sodass sie bei Starkregen als erstes gefüllt werden und das Wasser effizient abführen können. Ein gut geplanter Wasserdurchgang verhindert zudem, dass sich Gewässer an unerwünschten Orten stauen.
Eine weitere effiziente Methode besteht darin, Natursteine oder durchlässige Pflastersteine zu verwenden, die den Regenwasserfluss fördern. So wird der Boden mit wertvoller Feuchtigkeit versorgt und gleichzeitig die Gefahr von Überflutungen reduziert. Achte darauf, die Ableitungssysteme ausreichend mit Erde und Pflanzen zu kombinieren, damit dein Garten sowohl schön als auch funktional bleibt.
| Maßnahme | Zweck | Beispiele |
|---|---|---|
| Versickerungsflächen | Regenwasser direkt in den Boden ableiten | Rasenflächen, Pflanzbeete, Versickerungsmulden |
| Dachrinnen und Fallrohre | Regenwasser gezielt abführen | Richtige Neigung, regelmäßige Wartung |
| Durchlässige Materialien | Wasserfluss fördern | Natursteine, durchlässige Pflastersteine |
Pflanzen für mehr Durchlässigkeit nutzen
Um die Durchlässigkeit deines Gartens zu erhöhen, sind die richtigen Pflanzen von großer Bedeutung. Viele Gartenbesitzer verzichten auf durchlässige Arten und setzen stattdessen auf Rasen oder stark wachsende Sträucher. Dabei gibt es zahlreiche pflanzliche Alternativen, die dabei helfen können, das Regenwasser besser im Boden aufzunehmen.
Wähle beispielsweise tiefwurzelnde Pflanzen wie Bäume oder spezielle Stauden, deren Wurzeln den Boden auflockern und so die Wasseraufnahme verbessern. Diese Pflanzen sorgen nicht nur für eine bessere Versickerung, sondern tragen auch zur Bildung eines gesunden Bodens bei.
Zusätzlich solltest du schattenliebende Pflanzen in Bereichen mit weniger Sonnenlicht integrieren. Diese Pflanzen benötigen weniger Wasser und haben oft tiefere Wurzelsysteme, die das versickern des Wassers fördern. Vermeide dabei dichte Böden, die leichten Niederschlägen nicht standhalten können und somit leicht zu Stauwasser führen.
Denke außerdem an einen abwechslungsreichen Pflanzmix, da verschiedene Pflanzen unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Ein gut geplanter Garten voller durchlässiger Pflanzen kann erheblich dazu beitragen, Überflutungsschäden zu vermeiden und deine Umwelt positiv zu beeinflussen.
Haus- und Gartenlayout anpassen
Um das Hochwasserrisiko zu minimieren, ist es hilfreich, sowohl das Hauslayout als auch den Garten neu zu gestalten. Beginne damit, das Dach so zu planen, dass Regenwasser gezielt auf die versickerungsfähigen Flächen geleitet wird. Achte darauf, dass die Neigung des Daches in Richtung der Gartenflächen zeigt, sodass das Wasser nicht auf befestigte Flächen abgeleitet wird.
Im Garten kannst du die Pflanzen und Strukturen strategisch anordnen, um natürliche Wasserwege zu schaffen. Niedrigere Bereiche eignen sich ideal für Versickerungsmulden, die überschüssiges Wasser einfangen können. Durch geschicktes Platzieren von Wegen oder Terrassen aus durchlässigem Material sorgst du zusätzlich dafür, dass das Wasser in den Boden eindringen kann.
Überlege dir, ob es sinnvoll ist, größere Bäume fernab vom Haus zu pflanzen, da deren Wurzeln helfen, den Boden zu lockern und das Versickern des Wassers weiter zu unterstützen. Indem du die Grenzen zwischen Hauseingang, Garten und Terrasse weich gestaltest, schaffst du nicht nur eine ansprechende Optik, sondern auch die nötige Funktionalität zur Regenwasserversickerung. So trägst du aktiv zum Schutz deines Zuhauses vor Hochwasser bei.
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Bodenversiegelung reduzieren

Um dieses Risiko zu minimieren, solltest du darauf achten, versiegelte Flächen so gering wie möglich zu halten. Statt auf feste Beläge zu setzen, bietet es sich an, alternative Materialien zu wählen. Durchlässige Pflastersteine, Kiesflächen oder Rasen sind hervorragende Optionen, die das Regenwasser direkt im Boden versickern lassen.
Darüber hinaus kannst du bestehende versiegelte Flächen nach und nach umgestalten. Das Entfernen von unnötigen Gehwegen oder das Ersetzen von Beton durch durchlässigere Materialien trägt wesentlich dazu bei, die Wasseraufnahmefähigkeit deines Gartens zu erhöhen. Mit solchen Maßnahmen leistest du einen aktiven Beitrag zur Verringerung von Flooding-Risiken rund um dein Zuhause.
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| Strategie | Ziel | Beispiele |
|---|---|---|
| Pflanzenwahl | Durchlässigkeit des Bodens erhöhen | Tiefwurzelnde Pflanzen, Stauden |
| Bodenanpassung | Natürliches Wasserlaufmanagement | Versickerungsmulden, Terrassierung |
| Flächenumgestaltung | Reduzierung von versiegelten Flächen | Kieswege, durchlässige Pflasterungen |
Regelmäßige Wartung und Kontrolle

Überprüfe auch die Fläche selbst auf mögliche Schäden oder Veränderungen im Bodenprofil. Bei Bedarf solltest du diese Mulden oder Beete nachbessern, um ihre Funktionalität zu gewährleisten. Wenn Pflanzen in den Versickerungsbereichen nicht mehr gut wachsen, kann dies ein Hinweis auf eingeschränkte Wasserdurchlässigkeit sein.
Die jährliche Kontrolle des gesamten Systems hilft dabei, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. So bleibst du proaktiv, was deinen Schutz vor Hochwasser angeht, und sorgst dafür, dass dein Garten weiterhin effektiv als Rückhalteraum für Regenwasser funktioniert.
Nachbarn in die Maßnahmen einbeziehen
Um effektiv gegen Hochwasser vorzugehen, ist es wichtig, auch deine Nachbarn in die Maßnahmen einzubeziehen. Oft kann der Schutz eines einzelnen Grundstücks nicht allein durch individuelle Anstrengungen gewährleistet werden. Wenn mehrere Grundstücke gemeinsam an einer Lösung arbeiten, kann dies das Gesamtbild erheblich verbessern.
Diskutiere mit deinen Nachbarn über mögliche Veränderungen im Garten oder an den Zufahrtswegen. Solche gemeinsamen Initiativen können helfen, das Regenwasser besser abzuleiten und Stauungen zu vermeiden. Schlage vor, dass jeder eine versickerungsfähige Fläche in seinem Garten einrichtet oder bestehende Flächen optimiert. Dies verbessert nicht nur den Schutz für alle, sondern fördert auch ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis.
Eine weiterer Aspekt sind gemeinsame Projekte wie das Anlegen von grünen Streifen zwischen den Grundstücken, die das Wasser aufnehmen können. Dabei stellen solche Kooperationen sicher, dass alle Bewohner profitieren. Indem ihr euch zusammentut, schafft ihr nicht nur einen besseren Schutz, sondern auch ein Gefühl der Gemeinschaft bei der Bewältigung möglicher Herausforderungen, die mit extremen Wetterbedingungen einhergehen.
Fördermöglichkeiten und Unterstützung prüfen
Wenn du dein Grundstück gegen Hochwasser schützen möchtest, solltest du auch Fördermöglichkeiten und Unterstützung prüfen. Viele Kommunen bieten finanzielle Anreize für Maßnahmen zur Regenwasserversickerung. Informiere dich über lokale Programme oder Zuschüsse, die dir helfen können, die notwendigen Veränderungen an deinem Garten vorzunehmen.
Ein weiterer Ausblick sind Beratungsdienste, die oft kostenfrei oder zu günstigen Preisen angeboten werden. Hier kannst du Fachleute konsultieren, die dir bei der Planung und Umsetzung deiner Versickerungsflächen behilflich sind. Diese Experten können dir wertvolle Tipps geben, welche Pflanzen sich besonders gut eignen oder wie du den Boden optimal vorbereitest.
Zudem gibt es manchmal Kooperationen mit Umweltverbänden oder kommunalen Betrieben, die Projekte zur Hochwasservorsorge unterstützen. Sie können Workshops anbieten, in denen du mehr über effektive Techniken zur Regenwasserbewirtschaftung erfährst. Durch die Nutzung solcher Ressourcen holst du nicht nur das Beste aus deinem Garten heraus, sondern trägst ebenfalls dazu bei, deine Umgebung aktiv vor Wasserschäden zu schützen.
FAQs Versickerungsflächen am Haus: So schützt du dich vor Hochwasser
Welche rechtlichen Vorschriften muss ich bei der Gestaltung von Versickerungsflächen beachten?
Wie lange dauert es, bis die Versickerungsflächen sichtbar Wirkung zeigen?
Was passiert, wenn die Versickerungsfläche überlastet ist?
Wie kann ich sicherstellen, dass der Boden in meiner Versickerungsfläche ausreichend durchlässig ist?
Kann ich auch Regenwasser in einem Gewässer oder Teich sammeln, um es später zu nutzen?
Gibt es spezielle Pflanzen, die besonders gut für die Versickerungsflächen geeignet sind?
Quellenangaben:

